Noema

nebelgetränkt lief ich hinunter ins tal

einen ausriss vom himmel noch in meiner hand zersetzend

der fluss meiner sehnsüchte flüsterte mir leise honig zu

schlängelte sich des öfteren um mich

versperrte mir den weg, spielte mit mir

als ich einen schluck aus ihm nahm, läutete bereits die nacht an meiner gedankentür

ich wusste, ich musste weiterlaufen, weitersaufen

wie all die anderen tiere in diesem gesträuch

wusste, der berg der weisheit, an jenem ich gestern noch wittern durfte

war nicht mehr als ein wegweiser

eine flurgesetzte umleitung zu den sumpfigen pfaden meiner moosbedeckten behausung

in der mir, in jener noch innewohnend

nichts anderes bleibt, als sie mit dem noema einzureißen

der hiesigen natur zum fraß vorzuwerfen und

dem fluss folgend, weiterzureisen, weiter, immer weiter, weiter

bis ich in seine mündung stürze

 

 

< zurück zu "Maxi Single [Lyrik]"