Der Roman

die kerze flimmert, vor ihm das buch

des titel zog ihn in den bann

aus tausend andern rausgesucht

weiß nicht, wann es begann

 

er öffnet und sieht silber zeichen

nein, goldig sind sie nicht

und bilder, die sich gar nicht gleichen

gedämpft fällt still das licht

 

getränte tropfen befallen das blatt

dessen farbengrund nicht rein

die schrift ruht schwammig und doch satt

ein wort in form und mal allein

 

geschützt mit einer art papier

das scheint so dünn wie pergament

und doch zerrt einer da und hier

bleibt’s starr und ungetrennt

 

er blättert und liest zögernd fort

von tragik, komik, zeit

von diesem und von jenem ort

von freude und von leid

 

zerrissene seiten, gebranntes loch

entdeckt in ungezählten zeilen

kapitel gibt’s gar viele – doch

es führt zum gänzlich einen

 

dem schluss nun nah, wo ist das ende?

so manches blatt, das übrig blieb

und weit versunken schließt er behände

den roman

der

sein

leben

schrieb

 

 

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