... Mittendrin [lyrische betrachtung]

gleißendes licht brennt in den poren

konturenhaft der ölberg in der ferne

umringt im und vom weiten getöse

„hosanna

hosanna in der höhe, da kommt er

hosanna“

es schallt um mich herum

und ich

... mittendrin

sehe die straße

gepflastert mit stoffen und zweigen

das maultier bedächtigen schrittes

„hosanna“ hallt es wi-ie-der

die menge immer lauter

ich überlege, einen baum zu erklettern

wie zachäus es vor wenigen tagen getan

in jericho

so die leute sich hier erzählen

doch keine chance, kein weg

dem getümmel zu entkommen

nicht jetzt

so nah

er ist

der er ist

ich trete

einen schritt zur seite

als er zieht

auf meiner höhe

„in der höhe

hosanna, in der höhe“

vorbei

 

die große masse löst sich

auf

zum tempel

ich wusste, er wird kommen

seit stunden warte ich bereits

hier

und jetzt

beobachte nun

sein tun

sein handeln

er rebelliert

schmeißt tische

wider den schnöden mammon

großer tumult

 

ich schaue

erstaunt

denke, ein rebell auch ich einst und jetzt

“hosanna”

... mittendrin

 

 

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